Die Wissenschaft hinter Musik und emotionaler Intelligenz — MySong.Studio

· Musik  · 4 minRead

Die Wissenschaft hinter Musik und emotionaler Intelligenz

Musik macht schlau – und emotional intelligent! Neueste Forschungen zeigen überraschende Zusammenhänge zwischen musikalischer Bildung, IQ und emotionaler Intelligenz. Was im Kopf und Herz passiert, wenn wir musizieren, und wie wir davon profitieren können.

Musik macht schlau – und emotional intelligent! Neueste Forschungen zeigen überraschende Zusammenhänge zwischen musikalischer Bildung, IQ und emotionaler Intelligenz. Was im Kopf und Herz passiert, wenn wir musizieren, und wie wir davon profitieren können.

Leute, Musik ist echt faszinierend! Ich habe in der letzten Zeit einige Fachbeiträge zum Thema Musik und den Zusammenhang zu Intelligenz und Emotionaler Intelligenz gelesen. Mich als Komponist beschäftigt das Thema schon seit Jahren, aber was ich in letzter Zeit an Ergebnissen der Forschung gelesen habe, hat mich selbst umgehauen. Na klar, wir alle spüren, dass Musik etwas mit uns macht - aber wisst ihr eigentlich, wie unfassbar vielgestaltig und tiefgreifend dieser Einfluss ist?

Mehr als nur Mozart im Kopf

Erinnert ihr euch an die alte Geschichte vom “Mozart-Effekt”? Also, dass man angeblich schlauer wird, wenn man klassische Musik hört? Nun ja, so einfach ist es nicht. Aber was die Wissenschaft wirklich herausgefunden hat, ist noch viel spannender. Vor Kurzem habe ich mich durch einen richtig interessanten Forschungsbericht von E. Glenn Schellenberg von der Uni Toronto gewälzt. Der hat was Krasses festgestellt: Menschen, die ein Instrument lernen oder Musikunterricht haben, schneiden bei IQ-Tests ganz erheblich besser ab als andere. Und das Coole ist – das gilt nicht nur für einen bestimmten Bereich, sondern für’s logische UND sprachliche Denken (Schellenberg, 2011).

Lasst mich euch ein Beispiel geben. Stellt euch vor, ihr lernt einen komplexen Rhythmus. Ohne dass ihr’s merkt, trainiert ihr dabei auch mathematisches Denken. Wenn ihr zum Beispiel von einem 3/4-Takt in einen 6/8-Takt wechselt, jongliert ihr praktisch mit Brüchen und Proportionen. Klingt kompliziert? Ist es auch - aber Musiker machen das quasi nebenbei!

Emotionale Intelligenz: Musikalische Ergüsse und ihre Wirkung auf die Menschen

Aber jetzt wird’s erst richtig interessant. Was mich als Komponisten total flasht: Musik macht uns nicht nur schlauer, sondern auch (und das ist die viel interessantere Aussage) emotional intelligenter. 2002 hat Michele Kaschub das erforscht und festgestellt, dass (in meinem Worten) Musikunterricht den Menschen hilft, ihre Emotionen besser zu erkennen und (vor allem) besser damit umzugehen. Die aktuelle Studie von Dr. Pragya Pyasi hat das jetzt nochmal eindrücklich bestätigt.

Das erfahre ich auch ständig bei der Arbeit mit euch! Wenn ich mit Klienten an deren individuellen Liedern arbeite, ist es oft ein emotionales Berg- und Tal-Spiel. Manchmal finden sie durch die Musik Worte für Empfindungen, die sie vorher gar nicht empfinden konnten und schon erst recht nicht in Worte fassen konnten. Vârlan hat das 2012 super auf den Punkt gebracht: Musik schafft einen ganz eigenen Zugang zu unseren Gefühlen.

Warum gehört das alles zusammen?

Was mir wirklich gut gefällt, ist Folgendes: Musik ist wie ein Brückenbauer zwischen unserem Zahlendreher und unseren Gefühlen. Normalerweise haben IQ und emotionale Intelligenz nicht viel miteinander zu tun. Aber bei Musikern? Die entwickeln beides gleichzeitig! Das ist wie beim Autofahren - ihr müsst gleichzeitig auf den Verkehr achten, schalten, lenken und mit eurem Beifahrer quatschen. Bei Musikern ist das ähnlich: Sie lesen Noten (Kopfsache), verstehen die Struktur (auch Kopfsache), fühlen aber gleichzeitig die Emotionen des Stücks und vermitteln sie dem Publikum (Herzenssache).

Was das für euch bedeutet

Als jemand, der für andere Menschen Songs schreibt, sieht man immer wieder, wie powerful Musik sein kann. Die Wissenschaft bestätigt jetzt, was ich schon lange vermutet habe: Ein persönlicher Song ist nicht einfach nur schöne Unterhaltung - er kann euch dabei helfen, euch weiterzuentwickeln. Soleimanifar und Kollegen haben 2016 was Spannendes rausgefunden: Je aktiver ihr euch mit Musik beschäftigt - also nicht nur nebenbei dudeln lassen, sondern richtig reinhören, mitsingen oder euch bewegen - desto mehr profitiert ihr davon.

Mein persönliches Fazit

In den Jahren, in denen ich als Komponist tätig war, konnte ich so viele magische Augenblicke erleben, in denen Musik tatsächlich die Menschen berührt hat und berührt. Manchmal waren es kleine, feine Aha-Momente, manchmal waren es echte Transformationen, die ich mit Musik herbeigeführt gesehen habe. Eine kleine von mir initiierte Studie zum Thema “Der persönliche Song” hat exzellente Grundlagen gelegt. Sie zeigt auf, dass Musik (beinahe) alles kann, je nachdem wie, wo und mit wem wir sie oft und vielerorts aufzuführen gedenken. Willst du, mit mir zusammen, Musik in dein Leben lassen - also sie nicht nur weghören, sondern wirklich dazugehören lassen? Dann lass uns einen Song kreieren, der genau das kann, was oben steht.

Quellen

  • Schellenberg, E. G. (2011). Music Lessons, Emotional Intelligence, and IQ. Music Perception, 29(2), 185-194.
  • Kaschub, M. (2002). Defining Emotional Intelligence in Music Education. Arts Education Policy Review, 103(5), 9-15.
  • Pyasi, P. (2024). A Comparative Study of Emotional Quotients of University Students in Music and Non-Music Disciplines. Sangeet Galaxy e-Journal.
  • Vârlan, P. M. (2012). The Emotional Quotient - A Factor of Musical Knowledge. Bulletin of the Transilvania University of Braşov.
  • Wright, D. (2009). Mathematics and Music. American Mathematical Society.
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